Spielzeug-Drohne – So wird jeder zum Hobbypiloten

Einmal selbst fliegen zu können gehört wohl zu den größten Träumen vieler Menschen. Mit einer Spielzeug-Drohne kannst Du diesem Traum zumindest ein Stück weit nahekommen. Erfahre bei Piecarté, was Spielzeug-Drohnen können, was sie ausmacht und worauf Du beim Kauf Deiner Spielzeug-Drohne achten solltest.

Was macht eine Spielzeug-Drohne aus?

In den letzten Jahren ist das Angebot an Drohnen stark gestiegen. Immer wieder kommen neue Modelle auf den Markt, sodass die Übergänge zwischen den einzelnen Arten von Drohnen immer fließender werden. So gibt es beispielsweise besonders kleine und leicht zu bedienende Drohnen, die über eine professionelle Ausstattung verfügen und theoretisch dennoch auch von Kinderhänden geflogen werden können.

Daneben gibt es allerdings auch Drohnen, die speziell als Spielzeug für Kinder entwickelt wurden. Doch was unterscheidet eine solche Spielzeug-Drohne von einer professionellen Mini-Drohne? Nach rechtlichen Gesichtspunkten betrachtet wird eine Spielzeug-Drohne gemäß der Richtlinie 2099/48/EG des Europäischen Parlaments und des Rates folgendermaßen definiert:

„Produkte, die – ausschließlich oder nicht ausschließlich – dazu bestimmt oder gestaltet sind, von Kindern unter 14 Jahren zum Spielen verwendet zu werden.“

Doch was bedeutet dies für den Kauf einer Drohne als Spielzeug? Und wie erkennt man eine solche Spielzeug-Drohne? Ein entscheidendes Merkmal einer Spielzeug-Drohne ist gemäß der gültigen EU-Verordnung die Altersfreigabe des Herstellers. Ist eine Drohne nicht für Kinder unter 14 Jahren freigegeben, so gilt sie nicht als Spielzeug.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Einstufung einer Drohne als Spielzeug ist deren Gewicht. Eine Spielzeug-Drohne darf nur ein maximales Startgewicht von unter 250 Gramm vorweisen. Eine Drohne über 250 Gramm gilt nicht mehr als Spielzeug.

Wichtige Merkmale beim Kauf einer Spielzeug-Drohne

Neben der Altersfreigabe solltest Du beim Kauf einer Spielzeug-Drohne auch auf die Einhaltung der gültigen Gesetzesvorgaben durch den Hersteller achten. Nur so ist sichergestellt, dass es sich bei der Drohne um ein sicheres Spielzeug handelt. Wichtige Merkmale sind dabei:

  1. Eine CE-Kennzeichnung am Spielzeug selbst
  2. Regelkonforme technische Unterlagen
  3. Eine EG-Konformitätserklärung für die Spielzeug-Drohne

Welche Regeln gelten für eine Spielzeug-Drohne?

Auch wenn es sich bei einer Spielzeug-Drohne um ein für Kinder gedachtes Spielzeug handelt, so gelten bei dessen Benutzung dennoch bestimmte Regeln. Diese ergeben sich aus den gesetzlichen Vorgaben, die auch für andere Drohnen und ähnliche Flugobjekte gelten. Im Vergleich mit den Regeln für Profi-Drohnen fallen diese jedoch relativ gering aus.

So ist für eine Spielzeug-Drohne lediglich eine Drohnen-Haftpflichtversicherung notwendig, um bei möglichen Schäden durch das Flugobjekt entsprechend abgesichert zu sein. Eine Drohnen-Kennzeichen-Pflicht besteht für eine Drohne als Spielzeug hingegen nicht. Auch ist kein Drohnen-Führerschein zum Spielen mit einer Drohne erforderlich.

Allerdings musst Du Dich auch mit einer Spielzeug-Drohne an die allgemeinen Regeln im Luftverkehr halten. So darfst Du beispielsweise in Gebieten mit einem Drohnenflugverbot auch mit einer Spielzeug-Drohne nicht fliegen. Generell darf eine Drohne nur in Sichtweite und nicht höher als 120 Meter geflogen werden. Auch der Überflug von Menschenansammlungen oder Privatgrundstücken ist nicht gestattet.

Was ist beim Kauf einer Spielzeug-Drohne zu beachten?

Wer den Kauf einer Spielzeug-Drohne plant, sollte dabei einige Punkte beachten. In erster Linie ist entscheidend, dass die gewünschte Drohne auch tatsächlich den Kriterien für eine Drohne als Spielzeug entspricht. Ist diese beispielsweise nicht als Spielzeug für Kinder freigegeben oder verfügt über ein zu hohes Gewicht, sind für den Betrieb weitaus strengere Regeln entsprechend der gültigen Drohnenverordnung zu beachten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der gewünschte Einsatzzweck der Spielzeug-Drohne. Wer einfach nur ein bisschen Flugerfahrung sammeln oder seinen Kindern ein nettes Spielzeug ermöglichen möchte, für den reicht oft eine einfache Drohne für Anfänger. Möchtest Du dagegen mit Deiner Drohne auch Bilder aus der Luft aufnehmen können, muss diese zwingend über eine Kamera verfügen. Zu beachten dabei ist, dass je mehr Ausstattung die Spielzeug-Drohne vorweisen kann, desto schwerer wird sie. So kann schnell die Grenze von 250 Gramm Startgewicht erreicht werden, sodass das Flugobjekt dann nicht mehr als Spielzeug gilt.

Bei Drohnen im Allgemeinen und bei Spielzeug für Kinder im Besonderen gilt es außerdem ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheit zu legen. Dank der gesetzlichen Bestimmung zum geringen Startgewicht einer Spielzeug-Drohne geht von ihnen im Allgemeinen eine nur geringe Gefahr aus. Zudem benötigen solch leichte Drohnen auch nur kleine Propeller und vergleichsweise schwache Motoren, sodass von diesen eine nur geringe Verletzungsgefahr ausgeht.

Nichtsdestotrotz solltest Du bei einer Spielzeug-Drohne auch darauf achten, dass diese über einen zusätzlichen Propellerschutz (Prop-Guard) verfügt. Diese Art „Käfig“ um die Propeller schützt diese nicht nur bei einem möglichen Absturz oder Zusammenprall vor Beschädigungen, er verhindert auch, dass Kinder beim Spielen versehentlich in die Propeller greifen und sich dabei möglicherweise verletzen können.

Besondere Vorsicht ist auch beim Umgang mit einer Spielzeug-Drohne wichtig. Hier gilt es, sich zunächst an einem sicheren Ort mit der Steuerung der Drohne vertraut zu machen, um diese auch wirklich sicher in der Luft bewegen zu können. Außerdem sollte auch eine Spielzeug-Drohne niemals zu nah an Menschen geflogen werden. Neben schmerzhaften Zusammenstößen sind es vor allem auch lange Haare, die sich schnell in den Propellern der Drohne verfangen können.

Insgesamt sollten Eltern vor dem Kauf einer Drohne für ihr Kind zunächst selbstkritisch einschätzen, ob das Kind bereits über die nötige Reife verfügt, um mit solch einem Flugobjekt sicher und verantwortungsvoll umzugehen.